Wie stärken wir unser seelisches Immunsystem? 

 

„Furcht ist der Pfad zur dunklen Seite. Furcht führt zu Wut…Wut führt zu Hass… Hass führt zu unsäglichem Leid.”
– Yoda –

Was hat dieses Zitat mit Resilienz zu tun? 

Mit Resilienz ist die Fähigkeit gemeint, Konflikte oder Krisen zu bewältigen und diese als Anlass für Entwicklungen zu nutzen. Als resiliente Menschen erleben wir Krisen ganz direkt, wir gehen bewusst durch sie hindurch, machen das Beste aus dieser Erfahrung und entwickeln uns im Idealfall persönlich einen Schritt weiter. Resilienz ist also die psychische  Widerstandsfähigkeit, die Kraft, mit der wir uns nach Schicksalsschlägen wieder emotional erholen. Mit der wir unsere Furcht überwinden und zuversichtlich in eine ungewisse Zukunft schauen können.

Das hat etwas mit tiefen Gefühlen zu tun. Es hat etwas mit der Bereitschaft zu tun, sich selbst zu verändern. Wer alles nur an sich abgleiten lässt, der kriegt nichts wirklich mit und kann an nichts reifen.  

Wann bin ich resilient? 

Um dies zu erfahren, muss man eine oder mehrere Krisen erlebt haben. Muss durch sie hindurch gegangen sein, Niederlagen gespürt und/oder erlitten haben.  

Ich habe in meinem Leben einige Situationen erlebt, die mich an die Grenze meiner Kraft gebracht haben. Die ich mir nicht gewünscht habe und die micht immer wieder vor die Frage gestellt haben: „Warum passiert mir das?“ 

Wir stehen vor großen Veränderungen, können aber vieles nicht beeinflussen, weil uns die aktuelle Situation, in der unsere Gesellschaft steckt, nicht die Möglichkeit gibt, selbst etwas zu ändern. Verhaltensregeln werden uns auferlegt und die Missachtung derer wird gesellschaftlich ja, zuweilen sogar strafrechtlich geahndet. Wir sind in einem gewissen Maße handlungsunfähig.

  • Aber wie können wir unser Immunsystem stärken? 
  • Wie können wir reagieren, wenn es nicht so läuft, wie wir das wollen? 
  • Und was heißt es, dass es nicht so läuft? 
  • Ist es dann generell falsch, oder nur in unserer Wahrnehmung nicht richtig? Jeder Mensch hat seine eigene Wahrheit. Um die Wahrheit der Anderen zu verstehen, müssen wir unsere Perspektive verändern, d.h. wir müssen unsere Wahrheit anpassen und sie somit erweitern. 

Warum fällt uns das so schwer? Wir alle haben Sehnsüchte und Bedürfnisse. Sie zeigen unsere Bedürftigkeit und machen uns verwundbar. Die Stärkung unserer Resilienz hilft uns, diese Sehnsüchte einzuordnen. Wir können, indem wir unsere Sehnsüchte bewusst wahrnehmen, die inneren Muster, die unser Verhalten motivieren, erkennen. Wenn wir sie nicht wahrnehmen können oder wollen, werden wir von ihnen überrollt. Und damit bringen wir uns in Situationen, Beziehungen oder an Orte, die uns nicht guttun und an denen wir nie sein wollten. 

Die o.g. Außeneinflüsse und unserer Verhalten beeinflussen unseren Stresspegel. So sind es die ganz kleinen ‚Mikrodosen‘, wie z.B. hektischer Straßenverkehr oder Stau, Zeitnot bei der Morgenroutine mit den Kindern oder ein überfüllter Terminkalender, die uns zusätzlich in Stress versetzen.
Dies alles wirkt sich auf unseren Schlaf, unsere Verdauung, unsere Libido und damit auf unsere Beziehung und letztlich auf unser Herz-Kreislauf-System aus. Wir werden körperlich krank!
Unser seelisches Immunsystem hat also maßgeblichen Einfluss auf unser pysisches Immunsystem.
Es gibt verschiedene Wege, an unserer Resilienz zu arbeiten. Bereits kleine Verhaltensänderungen in unserem Alltag können großes bewirken. Natürlich hilft uns eine gesunde, ausgewogene Ernährung, wenig bis kein Alkohol, wenig Koffein und der Verzicht auf Nikotin. Aber das wissen wir ja alle…

Was genau können wir sonst noch tun?

Lächeln

Wenn wir lachen, bewegen sich fast 300 Muskeln vom Bauch bis zu unserem Gesicht.
Es fördert die Durchblutung und beugt Herz-Kreislauf-Erkrankungen vor. Es wirkt sich positiv auf den Stoffwechsel aus und hilft so z.B. auch Diabetikern. Gleichzeitig baut Lächeln Stress ab und schüttet wertvolle Glückshormone aus. Die Aktivität und Anzahl der natürlichen Killer-Zellen erhöht sich und die Antikörper der Immunglobulin-A-Klasse vermehren sich ebenfalls.

Zeit für mich

Es reichen bereits 10 Minuten, die nur uns gehören. Aber das jeden Tag. Natürlich ist es schöner, wenn wir mehr Zeit für uns haben, aber schon ein kurzer Spaziergang, 10 Minuten in der Sonne sitzen oder eine kleine Meditation helfen uns, Cortisol abzubauen. 

Nasenatmung

Ein kleines Wunder bewirkt tatsächlich die Nasenatmung, besser noch die Wechselatmung. Hierdurch nehmen wir ca. 10 % mehr Sauerstoff im Blut auf, als wenn wir durch den Mund atmen. Die Gehirnfunktion verbessert sich und die Blutgefäße erweitern sich. Das wiederum wirkt sich positiv auf den Blutdruck aus. Die Wechselatmung bedeutet, dass wir durch ein Nasenloch einatmen und wieder ausatmen und dann wechseln. Erfahren haben gezeigt, dass das Einatmen durch das linke Nasenloch zur Beruhigung beiträgt, weil dabei Puls und Blutdruck absinken.
Übrigens: auch das Lächeln fällt uns nach der Nasenatmung leichter. Ein doppelter Effekt!

Berührungen

Auch wenn wir gerade soziale Kontakte vermeiden sollen, möchte ich doch darauf aufmerksam machen, wie wichtig Berührungen für uns sind.
Eine Umarmung, die Berührung der Schulter oder ein Kuss haben eine enorme Auswirkung auf unser Wohlbefinden. Unterschiedliche Studien haben deutlich gemacht, dass Kinder Berührungen zum Aufbau lebenswichtiger neuronaler Signale benötigen. 

…und nicht zuletzt:

Ganz wichtig ist auch eine gewisse Leichtigkeit in unserem Tun zu bekommen. Alles geht uns dann leichter von der Hand und vor allen Dingen werden wir unsere Aufgaben glücklicher und mit mehr innerer Befriedigung erledigen.

Wie geht ihr mit Stress um? Was tut ihr, um eure Resilienz zu stärken. Schreibt mir gerne in den Kommentaren oder sendet mir eine E-Mail, damit wir uns austauschen können. 

Quellen:

Michael Bold SJ (Die Kunst, die Eltern zu enttäuschen)

Dr. Rangan Chatterjee (Der Anti-Stress-Plan)