Die freien Tage über den Jahreswechsel sind vorbei. Wir haben Anfang Januar und es liegt kein Schnee. Aber es ist noch kein Frühling. Es ist grau und trist, es regnet, der Urlaub ist vorbei und wir müssen wieder arbeiten. 

Innere Balance? Ja, die hätten wir gerne. Aber  ….

Ja, was eigentlich aber? Wir müssen arbeiten gehen, d.h. wir haben Arbeit. Es regnet, d.h. wir haben genug Wasser. Es ist alles eine Frage der Perspektive.

An Tagen, an denen ich mit allem um mich herum hadere, fehlt mir auch die Balance. 

Aber es lässt sich nicht ändern, das Wetter, der Umstand, dass ich für meinen Lebensunterhalt sorgen muss, meine Nachbarn oder Kollegen, die mir vielleicht auf die Nerven gehen. Hier kommen wir an einen Punkt, wo wir ansetzen können. Es ist vielleicht gar nicht der nervige Kollege oder das Wetter, sondern meine Haltung zu den Themen. Manchmal stelle ich mir die Frage: „Ja, wenn das so einfach wäre.“ Vielleicht ist es einfach. Vielleicht können wir nicht auf einmal, aber Schritt für Schritt zu mehr Balance kommen, in dem wir erst einmal mit uns selbst ins Reine kommen. Zuerst uns selbst nicht mehr nervig finden. Das ist jetzt ein bisschen provokant, aber ein Stück Wahrheit steckt darin. Wenn ich mit mir selbst in Balance bin, dann kann mich auch das Außen nicht mehr so leicht aus der Balance bringen.

Ich habe es mir zur Gewohnheit gemacht zu meditieren. Geführte Meditationen. Zweimal am Tag. Jetzt werdet ihr sagen: „Na die hat ja Zeit!“ Aber so viel Zeit kostet es mich gar nicht und ich mache es ein bisschen auf meine Art: morgens mit einer Tasse Kaffee nach meinem Hundespaziergang und am Nachmittag auf dem Sofa mit der Gefahr, dass ich dabei einschlafe. Dann habe ich die Meditation vielleicht nicht zu Ende geführt, aber ich habe etwas Gutes für mich getan. Ich habe mir eine Auszeit genommen, um wieder zur Ruhe zu kommen. Nach vielen Dingen, die ich erledigt habe und vielen äußeren Einflüssen, die auf mich eingewirkt haben.

So habe ich es geschafft, einen ganzen Sommer lang sieben Tage die Woche ohne Urlaub zu arbeiten. Als ich gefragt wurde „Bist du jetzt urlaubsreif?“, konnte ich eigentlich nur sagen: „Nein, ich habe eine wunderbare Zeit hinter mir mit sehr viel Arbeit, tollen Aufgaben und tollen Menschen.“